Donnerstag, 5. November 2009

Das Kreuz mit dem Kreuz

Da ist sie wieder: die abendländisch-christliche Tradition. Als ob in unserer Verfassung nicht klar geregelt sei, dass Staat und Religion zu trennen sind. Nun muss uns der EU-Gerichtshof nochmal darauf hinweisen. Darüber könnte ich noch müde lächeln, aber nicht darüber, dass man in Deutschland von Staats wegen auch ausschließlich kirchlich heiraten kann, selbst wenn das in den Kirchen kritisch gesehen wird. Aber die echte Krönung besteht darin, dass man es nun auch den islamischen Organisationen anbietet, hier in Deutschland die sogenannte "Imam-Ehe" schließen zu dürfen, die in der Türkei seit Atatürk verboten ist. Immer noch besser, ein verbogenes Religionsverständnis, als gar keine Religion, der Feind, das sind die Atheisten und Kommunisten, wie eh und je.  

Religion ist Privatsache. Die viel beschworenen Werte stammen weder aus dem Christentum, noch gelten sie ausschließlich für dieses. Diese ganze Werte-Debatte ist total verlogen. Unsere Gesellschaft bietet vielen von uns ein maximales Maß an Freiheit, auch wenn wir es nur selten nutzen. Jeder kann tun, was er will und sagen, was er denkt. Das klappt aber nur, wenn wir das auch jedem anderen Menschen zugestehen, das ist manchmal ganz schön schwierig. Jeder ist halt ein kleines Bisschen anders. Also, ihr Leute, ob religiös oder nicht, sagt, was ihr denkt, tut, was ihr wollt und respektiert euren Nächsten. Das reicht an Werten völlig aus.

Nein, natürlich gelingt mir das nicht immer. Aber damit das Mögliche entsteht, muss jeden Tag das Unmögliche versucht werden (Hesse). Das war jetzt überhaupt nicht lustig, musste aber mal raus.

Vielleicht kann ich beim nächsten Mal kurz in eines meiner Lieblingsthemen einführen, mein geheimes Promotionsthema für alle Fälle: "Warum so viele Frauen leichtfertig die Erfindung des BH ignorieren". 

Gute Nacht!

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