Montag, 22. Oktober 2012

Bücherbüffet Karlsruhe, Digestif

Vier sonnige Tage voller Bücher, Lesungen und Gespräche.
Und jetzt 'nen Schnaps, heute zu mir genommen in Form eines Schultages mit Vertretungsstunde und allem Schnick und Schnack.
Wer eine kleine Veranstaltung  irgendwelcher Art jemals auf die Beine gestellt hat, der weiß, was es heißt, dieses Bücherbüffet mit seinen vielen Facetten und Veranstaltungen zu organisieren. 30 Aussteller, Musik, Leseprogramm, Catering. Eine Halle, die auch bei schönstem goldenem Oktober-Wetter nicht warm wird. Jede Menge Atmosphäre, wenig Publikum.
Aber ich habe das ja gar nicht organisiert, ich war nur als Ausstellerin da, durfte mich vier Tage lang mit Buchbegeisterten unterhalten, in der Sonne herum lungern, Programm konsumieren und mich an der sanften Schrägheit so manchen Events ergötzen.
In Deutschland erscheinen jährlich 90.000 Bücher. Die meisten davon sind für mich nicht interessant. Gerade bin ich an Ingrid Nolls neuestem Krimi gescheitert, obwohl ich die Autorin schätze und neulich ein super sympathisches Interview mit ihr im HR2 lief. Mein Anspruch an Literatur wird immer höher: ehrlich soll es sein, durchaus auch mal traurig (Anna Gavalda!), die Sprache soll eigen und uneitel sein, die Personen schräg, aber authentisch (Der Hundertjährige ...). So würde ich selbst gerne schreiben können.
Und genau dafür war das Bücherbüffet neben dem reinen Genuss zuständig: für das Ausloten meiner Ansprüche an andere Autoren und mich. Bedeutet: Jetzt gibt es wieder Ziele. Einmal, "Ich bin  die Reise" doch noch irgendwo unterzubringen. Der Text ist nicht besser und nicht schlechter als manch anderer. Zum Zweiten, ein neues Buch zu schreiben und dabei alles besser zu machen. Denn es wäre ja doch schön, sich aus der Masse der 90.000 irgend wie abheben zu können und gleichzeitig noch auf's Bücherbüffet zu passen. Fräulein, ein Gedeck bitte.

1 Kommentar:

  1. Gefällt mir. :-)Ein schöner liebevoller Bericht. Übrigens ist es sehr lustig, dass man, wenn man einen Kommentar abgeben will, da steht: "Beweisen Sie, dass Sie kein Roboter sind!" Das hat noch niemand zu mir gesagt! Wirklich! Nun ... ich gebe zu, mit den Jahren sind meine Augen etwas schlechter geworden, aber nach fünfmalig falscher Abgabe habe ich erkannt: Ich muss ein Roboter sein! :-)

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